3-tägige Radtour ins Waldviertel und nach Südböhmen – unspektakulär schön!
„Wo wir sind, ist oben.“ – Der Werbeslogan der Waldviertel-Werbung galt auch für uns. Den um ein Mal „hinauf“ zu kommen, nahmen die neun Teilnehmer dieser Radtour von Isperdorf ausgehend das kleine Yspertal in Angriff. Über Dorfstetten erreichten wir Altmelon, wo wir den großflächigen Weinsberger Wald hinter uns ließen und erstmals einen Blick auf das „weite Land“ – übrigens auch ein Werbeslogan der Niederösterreich-Werbung – des Waldviertels werfen konnten.
Nach einigen kurzen Regenschauern, die glücklicherweise während unserer Mittagspause in Altmelon niedergingen, führte uns die weitere Strecke durch eine wunderbare Landschaft. Speziell der Abstecher ins Mühlviertel nach Liebenau und der weitere Routenverlauf über den Frauenwieser Teich nach Mitterschlag war ein landschaftlicher Hochgenuss.
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Nach Harmanschlag nahmen wir den Nebelstein unter die Räder und schreckten auch vor dem ca. 300 Meter langen Wanderweg auf die Nebelsteinhütte nicht zurück. Belohnt wurden die Teilnehmer mit einem großartigen Ausblick von 1.017 Metern hinunter auf das weite Land des Waldviertels (ja, der Werbeslogan hat tatsächlich seine Berechtigung!) und natürlich mit einem isotonischen Gerstensaftgetränk einer lokalen Brauerei.
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Auch der Wanderweg zur Nebelsteinhütte wurde unter die Rennradreifen genommen, die verdiente Rast mit wunderbarem Ausblick und die Nebelsteinhütte. |
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Am späten Nachmittag klarte der Himmel vollends auf und das flache Licht der tiefstehenden Sonne bot eine einmalige Stimmung. Wenig Verkehr, viel Gegend, etliche Teiche, Felder und natürlich auch Wälder – man könnte meinen, die Gegend des Waldviertels ist nichts Besonderes. Aber genau diese unspektakuläre, jedoch sehr harmonische Landschaft ist wunderschön. Für uns jedenfalls Grund genug, dass wir von Harbach nicht direkt unser Etappenziel Weitra ansteuerten, sondern auch noch einen Umweg über den Mandelstein anhängten.
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Der schöne Hauptplatz von Weitra, Waldviertler Köstlichkeiten, die uns im Gasthaus Hentsch in Weitra serviert wurden. | ||||||||
Gestärkt durch Waldviertler Karpfen, Schweinsbraten mit Waldviertler Knödel und anderen Köstlichkeiten führte uns die Etappe des nächsten Tages nach Südböhmen. Der kalte Wind blies uns am Morgen in Weitra zwar wenig freundlich ins Gesicht, doch bereits am Grenzübergang Pyhrabruck ließ sich die Sonne immer öfters blicken und so fuhren wir mit kräftigem Rückenwind entlang zahlreicher Teiche nach Třeboň (Wittingau). Nach einer kurzen Einkehr am sehr schönen Hauptplatz von Třeboň und einem Abstecher zum Schwarzenberg-Mausoleum setzten wir unsere Fahrt nach Krumau an der Moldau fort.
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Während wir über viele Radkilometer der letzten 1 ½ Tage fast einsam und fern jeglicher Hektik des Alltages durch die Landschaft radelten, erlebten wir in Krumau an der Moldau schlagartig das Gegenteil: Denn die zum UNESCO-Welterbe zählende und absolut sehenswerte Altstadt von Krumau zieht unzählige Touristen aus nah und fern an; entsprechend groß ist das Gedränge in den Gassen. Wir mischten uns also auch unter die unzähligen Besucher und nachdem wir einige der vielen Sehenswürdigkeiten, wie etwa das Schloss oder die Mantelbrücke visuell und fotografisch gewürdigt hatten, legten wir eine ausgiebige Mittagspause ein.
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Krumau an der Moldau und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten dieser zum UNESCO-Welterbe zählenden Stadt. Wie man im Bild der 2. Reihe ganz rechts sieht, waren auch wir ein beliebtes Fotomotiv! |
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Nachdem wir den Trubel hinter uns gelassen hatten, radelten wir entlang einiger Mohnfelder nach Kaplice, wo wir in Form einer Kaffee- und Eispause unsere restlichen Kronen der tschechischen Wirtschaft wieder zuführten. Über die schöne Wallfahrtskirche „Maria Trost“ in Dobrá Voda erreichten wir den kleinen Grenzübergang Harbach und in weiterer Folge wieder unsere Unterkunft in Weitra.
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Die Wallfahrtskirche in Dobrá Voda, Gruppenfoto am Hauptplatz in Kaplice und eine tolle Abendstimmung bei unserer Rückkehr nach Weitra. |
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Der Morgen des abschließenden dritten Tages begann sehr positiv: Von den angekündigten Regenfällen war weit und breit keine Spur, lachte doch sogar die Sonne vom Himmel! Entsprechend motiviert traten wir von Weitra aus die Heimfahrt an. Auch diese Etappe führte uns über sehr viele Nebenstraßen durch das Waldviertel und bot uns wieder herrliche Eindrücke. Der kurzfristig eingestreute Abstecher zur Burg Rappottenstein passte perfekt, auch weil wir an der Burgschenke eine kurze Pause bei Kaffee und Mohnzelten einlegten.
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Die Burg Rappottenstein ist immer einen Besuch wert und die „Nachbesprechung“ im Gasthaus Kalteis nach dem Ende der Tour. |
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Danach erreichten wir über Ottenschlag Braunegg, wo wir im Braunegger Hof nochmals bestens speisten. Der letzte Abschnitt führte uns durch das Weitental, über die Melker Donaubrücke und zum Abschluss der Tour durfte der Luftberg natürlich auch nicht fehlen. Genauso wenig wie die Einkehr im Gasthaus Kalteis.
Ein großes „Dankeschön“ an alle Teilnehmer dieser Tour – ohne Mitfahrer hätte das Ganze nicht stattgefunden – sowie an Organisator und Streckenplaner Gerhard Trimmel. Es waren drei großartige Tage im „weiten Land“ des Waldviertels und in Südböhmen, die einmal mehr beweisen, dass man nicht unbedingt weit verreisen muss, um herrliche Rennradtouren fahren zu können.